1.000 Origami-Kraninche falten

Eintausend Kraniche falten für die Hochzeit

Ja, echt: Eintausend Origami-Papier Kraniche zu falten steht auf der Vorbereitungsliste für unsere Hochzeit. Warum, weshalb und was dies mit Hochzeitsbräuchen aus anderen Ländern zu tun habt, erfahrt ihr hier.

Ab und an kommt doch die ehemalige Ethnologie-Studentin in mir hervor. Und so fragte ich mich gleich zur Beginn der Hochzeitsplanung: Welche schönen Hochzeitsbräuche und Rituale gibt es hier und in anderen Ländern? Was bedeuten sie? Welche davon berühren auch unser Herz und möchten wir als Teil unseres Hochzeitswochenendes integrieren? Lasst euch überraschen!

Achtung: Spoiler. Ja, es wird Origami-Kraninche als Teil der Hochzeits-Dekoration geben!

Schließlich produzieren wir gerade so Einige am Stück. Sie zieren bislang unsere Wohnung und lassen mich jeden Tag daran denken, dass wir dieses Jahr heiraten. Jippie-ja-yeah!

Wem es gelingt 1.000 Kraniche „senbazuru“ zu falten,
dem wird ein langes Leben und viel Glück widerfahren.

So wird es jedenfalls in Japan erzählt.

Der Kranich steht dort für Langlebigkeit und Glück. Und dem Hochzeitspaar, das das Falten der 1.000 Kraniche „übersteht“ wird ein langes Eheleben beschert. Daran glauben wir doch gerne! 🙂

Legenden und Interpretationen nun beiseite. Allein schon der Schaffensprozess bindet uns als Paar aneinander und stellt uns gleichzeitig auf die Probe. Man muss sich gegenseitig unterstützen, miteinander reden und Tiefpunkte gemeinsam überwinden. Ihr wisst gar nicht, welche frustrierenden Erlebnisse wir schon beim Origami-Falten hatten.

Geschafft! 300 Stück!

Drei Monate vor der Hochzeit sind bereits 300 Kraniche gefaltet: In meditativer Einzelarbeit oder in gemeinsamer Fließbandarbeit oder in strikter Arbeitsteilung. Ja, es gab auch anfängliche Schwierigkeiten: Ich saß morgens am Frühstückstisch und faltete zehn Kraninche und Benni nickte mir nach jedem verwandeltem Origami-Papier aufmunternd zu und meinte, dies wäre Unterstützung genug. 😉

Aber, nun haben wir auch darin unsere Stärken (als Paar) erkannt: Benni ist für den Anfangs-Teilprozess zuständig und ich mache den Feinschliff eines jeden Kranichs.

Unser bisheriges Zwischenfazit:
Die Zusammenarbeit läuft super und Origami-Falten entspannt!

Und wie sieht´s nun aus? Hier ein paar Fotos und meine Pinterest-Wand:

Ihr wollt noch mehr wissen?

Keyfacts zu 1.000 Kraniche falten = „senbazuru"

  • In Japans mythischem Universum existieren ebenfalls Kraniche = die tsuru. Ihnen wird nachgesagt, sie würden 1.000 Jahre leben, weshalb auch genau eintausend Kraniche gefaltet werden.
  • Nach alter japanischer Legende bekommt derjenige, der 1.000 Origami-Kraniche faltet, von den Göttern bzw. den mächtigen Wesen tsuru einen Wunsch erfüllt. Heutzutage werden die Kraniche besonders gerne zu Hochzeiten und zu Geburten erschaffen.
  • Origami-Papiere wurde schon seit dem 6. Jahrhundert für Zeremonien in Japan eingesetzt. Zum Beispiel wurden bei Hochzeiten die traditionellen Sake- Becher (Sake = alkoholisches Getränk, meistens Reiswein) mit Schmetterlingen aus Papier dekoriert. In Shinto-Schreinen wurden Papierfiguren bereits damals als Glücksbringer aufgestellt. Mehr erfahrt ihr im Artikel von National Geographic. >>
  • Bereits 1797 erschien ein Buch inklusive Anleitung darüber „Sen Bazuru Orikake"  in der Englischen Übersetzung How to fold 1,000 paper cranes".
  • Weltweit bekannt wurde dieser japanische Brauch durch den Film „1.000 Kraniche sollst du falten“. Darin geht es um Sadako Sasaki, einem Mädchen, welches an Leukämie als Folge der Hiroshima Bombe starb. Sie faltete in den letzten Monaten ihres Lebens Origami-Kraninche. Die ganze Geschichte könnt Ihr hier nachlesen. >>
  • senbazuru ist ebenfalls der Titel einer Novelle über Liebe und Trauer im Zweiten Weltkrieg des japanischen Autor Kawabata Yasunari.

So und für diejenigen unter Euch, die jetzt auch das Origami-Fieber gepackt hat.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung per Video:

 

Und welche Origami-Figuren faltet Ihr gerne? Was sind Eure Tipps für weitere Papier-Dekoration zur Hochzeit?
Ich freue mich über Eure Kommentare.

Tina

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